Die Arbeitsinhalte eines Kieferorthopäden
Historisch gesehen geht die Arbeit des Kieferorthopäden bis ins 19. Jahrhundert zurück, als hier erste fachliterarische Werke bekannter Autoren wie Normal Kingsley erschienen. Die heutige moderne Kieferorthopädie bzw. deren Untersuchungs- und Behandlungsmethoden haben sich diesbezüglich natürlich schon weiterentwickelt.
Die Beschwerden, welche mit einer Zahn- oder Kieferfehlstellung einhergehen, sind jedoch die gleichen. Neben ästhetischen Einschränkungen können so Karies, Plaque, entzündetes Zahnfleisch, ausgetrocknete Schleimhäute sowie Atem- und Sprachschwierigkeiten die Folge sein. Zudem leidet auch die gesamte Mundhygiene unter den Fehlstellungen, da sich Speisereste zwischen den schiefstehenden Zähnen besonders gut festsetzen können und auch die Reinigung beeinträchtigt ist. So leiden Betroffene oftmals nicht nur körperlich, sondern auch psychisch unter ihren dentalen Fehlstellungen.
Diese lassen sich zwar durchaus noch im Erwachsenenalter korrigieren, jedoch sollte im Optimalfall bereits im Kindes- bzw. Jugendalter damit begonnen werden.
Im Rahmen von speziellen Vorabchecks haben Eltern die Möglichkeit, mit ihrem Kind in einer kieferorthopädischen Praxis vorstellig zu werden. Dabei trifft der Kieferorthopäde nicht nur eine Frühdiagnose darüber, ob eine Korrektur notwendig ist, er kann auch direkt auf etwaige „Bad Habits“ hinweisen, welche die Ausprägung einer Fehlstellung begünstigen. Zu solchen schlechten Angewohnheiten zählen beispielsweise Wangenkauen oder Daumenlutschen. Die eigentliche kieferorthopädische Behandlung startet in der Regel jedoch erst ab Vollendung des Zahnwechsels, was meist ab dem 10. bis 12. Lebensjahr der Fall ist. Eine kieferorthopädische Regulierung im Milchzahngebiss findet nur bei schwerwiegenden Fehlstellungen wie einem Kreuzbiss oder einer Kiefer-Gaumen-Spalte statt.
Zur Behebung von Zahn- und Kieferfehlstellungen stehen einem Kieferorthopäden wie A.M. DDr. Scheiderbauer verschiedenste Apparaturen zur Verfügung. Diese können festsitzende oder herausnehmbare Zahnspangen sowie transparente Zahnschienen sein.
Deren Einsatz und Behandlungsdauer wird vom Orthopäden anhand einer vor Behandlungsbeginn durchzuführenden Vorabuntersuchung festgelegt. Im Rahmen dieser Untersuchung werden beim Patienten Funktionstests sowie eine visuelle Begutachtung durchgeführt. Zusätzlich fertigen die kieferorthopädischen Praxen auch umfassende Röntgenaufnahmen an. Diese dienen auch dazu, um die Fehlstellung in eine kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) einzuteilen.
Den effektivsten Behandlungserfolg erzielt man in der Regel mit festsitzenden Modellen. Bei diesen werden auf den Zahnoberflächen die sogenannten Metallbrackets angebracht, durch welche der Drahtbogen, der die optimale Zahnbogenform nachbildet, gefädelt wird. Durch diesen lassen sich zudem die nötigen Zug und Druckkräfte induzieren. Diese Form der Zahnspange gibt es auch als innen liegendes Modell. Hier spricht man von der Incognito-Lingualtechnik, die aufgrund ihrer dezenten Eigenschaft vor allem bei Erwachsenen häufig zum Einsatz kommt. Alternativ lassen sich die Brackets auch aus zahnfarbenen Kunststoffen, Keramiken oder als metallische „Mini-Brackets“ ausführen. Vorteil der herausnehmbaren Zahnspangen, die aus einem Mittelstück aus Kunststoff mit eingearbeiteten Drähten bestehen, ist, dass sich diese zum Essen sowie zum Reinigen der Zähne entnehmen lassen. Nach Abschluss der kieferorthopädischen Korrektur folgt noch die Retentionsphase. Dabei fixiert man die Zähne mittels losen oder festsitzenden Retainern in ihrer neu erlangten Position.